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Pestizide im Trinkwasser – lohnen sich private Analysen in der Schweiz?

Bild: Erich Westendarp / Pixabay Im Jahr 2020 gab es in der Schweiz zwei Volksabstimmungen, die sich mit der Einschränkung synthetischer Pestizide beschäftigten. Diese sind auch auf der offiziellen Website der Schweizerischen Eidgenossenschaft einsehbar. Beide Initiativen wurden jedoch abgelehnt – mit der Begründung, sie gingen zu weit. Doch wie gross ist die Bedrohung durch Pestizide im Trinkwasser tatsächlich?

Welche Pestizide wurden im Schweizer Trinkwasser gefunden?

Während der Verkauf von Glyphosat in Österreich bereits 2019 verboten wurde, wird es in der Schweiz weiterhin verwendet. Glyphosat hemmt ein pflanzliches Enzym und soll so das Pflanzenwachstum unterdrücken. Da Menschen dieses Enzym nicht besitzen, galt es zunächst als unbedenklich – mehrere Studien legen jedoch nahe, dass es krebserregend für Mensch und Tier sein könnte.

Eine von Monsanto verbreitete Gegenstudie wurde später als manipuliert entlarvt und zurückgezogen, bleibt aber in Falschinformationen bestehen. Weitere im Trinkwasser gefundene Pestizide sind Chloridazon (Herbizid), Chlorothalonil (Fungizid) sowie Atrazin, dessen Werte seit dem Verbot 2007 rückläufig sind. Alle genannten Mittel basieren auf synthetischer Chemie und gelten bei Überschreitung der Grenzwerte als gesundheitlich bedenklich.

Schützen uns die Grenzwerte des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit?

Der gesetzliche Grenzwert für Pestizid-Wirkstoffe und deren Metaboliten liegt bei 0,1 Mikrogramm pro Liter Trinkwasser. Doch selbst bei Überschreitungen – wie in Kappelen (BE), wo der Wert 22-fach über dem Limit lag – bleiben konkrete Folgen oft aus. Neue Leitungen und langfristiger Verzicht sollen das Problem lösen.

Ein weiteres Problem ist die lange Verweildauer alter Substanzen. In den 1980er-Jahren verwendete Pflanzenschutzmittel auf Bleibasis können noch heute im Trinkwasser nachgewiesen werden. Zwar wurde der Bleigrenzwert auf 0,05 Mikrogramm gesenkt – die verbindliche Umsetzung erfolgt aber erst in 15 Jahren.

Wie gelangen Pestizide und Dünger ins Trinkwasser?

Auch bei sachgemässer Anwendung gelangen Rückstände über Boden und Gewässer ins Grundwasser – und schliesslich in unsere Haushalte. Viele Betroffene merken dies nicht, da Pestizide oft geruchs- und geschmacksneutral sind. Nur eine individuelle Wasseranalyse kann hier Gewissheit bringen.

Gibt es Alternativen zur Verwendung von Pestiziden?

Früher wurde Unkraut mechanisch durch Pflügen entfernt. Heute bewirtschaften wenige Landwirte grössere Flächen – chemische Mittel sind dadurch attraktiver. Zudem werden Landwirte, die synthetische Mittel einsetzen, teils finanziell unterstützt.

Lohnen sich private Tests und Kontrollen?

Regelmässige Wasseranalysen bilden die Grundlage für hohe Wasserqualität. Doch Anpassungen gesetzlicher Grenzwerte und Kontrollen erfolgen oft zu langsam. Solange fragwürdige Studien – etwa jene des umstrittenen Wissenschaftlers Michael Schmitz (ehem. Universität Giessen, Monsanto-finanziert) – als Basis dienen, ist Skepsis angebracht.

Unabhängige Studien und private Wasseranalysen schaffen Vertrauen, Transparenz und Sicherheit über die tatsächliche Qualität des eigenen Trinkwassers.


Quellen

Bundesamt für Risikobewertung: Pflanzenschutzmittelrückstände im Trinkwasser
Umweltinstitut e.V.: Glyphosat-Verbot in Österreich
Bundesministerium der Justiz: Trinkwasserverordnung
SRF: Grenzwert um das 22-Fache überschritten
SRF: Wie verseucht ist unser "Hahnenburger"?
Schweizerische Eidgenossenschaft: Trinkwasserinitiative
BAFU: Pflanzenschutzmittel im Grundwasser
DVGW – Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.
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