Nitrat und Nitrit können die Gesundheit gefährden, wenn zu viel davon im Trinkwasser sind. Daher sollte jeder hin und wieder sein Trinkwasser prüfen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um plötzlichen sowie chronischen Krankheiten durch Nitrat vorzubeugen. Normalerweise wird dies vom Wasserversorger gemacht, aber wenn eine eigene Quelle benutzt wird, machen eigene Kontrollen Sinn.
Nitrat und Nitrit können die Gesundheit gefährden, warum?
Um zu verstehen, wie aus Nitrat rasch Nitrit entsteht und daraus manchmal langwierige Krankheiten, schauen wir beide Stoffe genau an. Woher kommt Nitrat, das ist doch ein natürlicher Stoff?
Ja, Nitrate sind wasserlösliche Salze. Pflanzen nehmen sie mit ihren Wurzeln aus dem Boden auf. Sie formen aus ihnen Verbindungen von Stickstoffen. Diese bewirken verbessertes Wachstum der Pflanzen. Also mehr Ernte bei Gemüse und Obst. Solange alles im Rahmen der Grenzwerte bleibt, ist es gut. Im Trinkwasser gilt alles bis 25 mg Nitrat pro Liter als verkraftbar.
Alles über 40 mg Nitrat je Liter gilt hingegen als bedenkliche Überschreitung des Grenzwertes. Im Laufe der Verdauung wandeln Bakterien im Körper nämlich Nitrat in Nitrit um. Das beginnt schon im Mund und geht im Darm weiter. Entstehen im Magen aus sekundären Aminen und Nitrit auch noch Nitrosamine, können diese Krebs erzeugen und Erbgut schädigen.
Wie kommt Nitrat ins Trinkwasser?
Alles ist ein stetiger Kreislauf. Mit strömendem Regen und schmelzendem Schnee gelangen Nitrate tief in den Boden. Pflanzen nehmen sie aus der Erde auf. Trinken nun Tiere und Menschen Brunnen-, Grund- und Quellwasser, verspeisen Pflanzen und Fleisch, erzeugen sie aus bekömmlichem Nitrat zweifelhaftes Nitrit. Über Spüle, Dusche und WC gelangt unser Nitrit in Klärwerke, die es nicht zu 100 Prozent entsorgen können. Dann geht alles von vorne los. Denn Reststoffe der Aufbereitungsanlagen, ebenso wie Mist und Gülle der Landwirtschaft, landen wieder auf Äckern, Plantagen und Weiden. Somit finden sie ihren Weg zurück in Trinkwasser und Nahrungskette von Tier und Mensch. Auch Flüsse, Seen und Meere sind bereits stark belastet. Für Fische gelten übrigens ab 150 mg Nitrat pro Liter Wasser tödlich. Leider ist Trinkwasserverschmutzung längst ein globales Problem.
Welche Länder der Welt haben am meisten Nitrat im Grundwasser?
Nach Malta ist hier gleich Deutschland Spitzenreiter. 17 bis 27 Prozent aller Messstellen für Grundwasser in Deutschland überschreiten den europäischen Grenzwert von 50 mg Nitrat pro Liter. In der Schweiz liegt der Grenzwert bei 40 mg Nitrat pro Liter. Regionen mit intensivem Ackerbau und Gülle im Mittelland sind besonders betroffen.
Wie wirken sich Nitrat und Nitrit im Wasser und in Speisen aus?
Nitrat ist zunächst ein natürlicher Stoff in Pflanzen und Tieren, Gemüse und Fleisch. Er verstärkt den Aufbau von Eiweiß, dadurch auch Wundheilung und Muskelkraft, im Körper.
Wer jedoch sehr viel Nitrat zu sich nimmt, riskiert Durchfall und Erbrechen. Säuglinge und kleine Kinder unter drei Monaten kann es noch härter treffen. Denn Nitrit wandelt bei ihnen den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu Methämoglobin um. Da Hämoglobin wichtig für den Transport von Sauerstoff ist, kann so Blausucht entstehen, mit möglichem Ersticken. Das liegt daran, dass die Nieren der Kleinen noch nicht komplett ausgereift sind.
Selbst bei Erwachsenen kann übermässig viel Nitrit Atemnot und eine gestörte Jodaufnahme auslösen. Dazu chronische Erkrankungen, wie Leberschäden, Blasen- und Darmkrebs sowie Magengeschwüre.
Was beachten bei Nitrit im Wasser von Brunnen, Seen und Pools?
Hat Messen der Wasserqualität einen Wert über dem Grenzwert ergeben, gilt:
- Wasser nicht zum Bewässern von Gemüsefeldern und Obstplantagen nutzen
- Wasser eignet sich nicht zum Trinken, außer nach Mischen mit unbedenklichem Wasser
- Wasser ist gut zum schnellen Duschen und Haare waschen. Aber nicht für längere und warme Vollbäder, wegen Aufnahme durch die Haut
- Wasserfilter gegen Nitrat und Nitrit schaffen Erleichterung, müssen aber explizit dafür ausgelegt sein
- Vitamin C essen hemmt die Bildung von Nitrosaminen
Wer muss selbst Trinkwasser auf erhöhte Nitratwerte testen?
Um Beschwerden durch hohe Nitritwerte vorzubeugen bieten wir ein einfaches Testset an. Denn schleichende Dauerbelastung mit Nitrat, Nitrit, Keimen und Schwermetallen kann die Gesundheit gefährden. Das geht uns alle an. Deshalb ist es wichtig, Wasser regelmässig auf kritische Stoffe zu kontrollieren. Brunnen-, Haus- und Wohnungseigner sind sogar verantwortlich für bekömmliches Leitungswasser vom Hausanschluss ins Innerer des Hauses. Gerade dort kann durch Ablagerungen von Biofilm oder in neuen verzinkten Rohren Nitrit entstehen.
Fazit: Vor allem Landwirtschaft mit Dünger für Gemüse und Obst bewirken Trinkwasserverschmutzung mit Nitriten. Da heute kein Land mehr ohne Kunst- und Mineraldünger auskommt, ist es umso wichtiger, regelmäßig die Qualität von Trinkwasser zu testen. Bestellen Sie hier einen einfachen Test für Brunnenwasser und Hahnenwasser. Um genau zu wissen, was Sie täglich trinken und zu trinken anbieten.