Bioindikatoren für gesunde Gewässer

Ameise am WasserAls Bioindikatoren werden Lebewesen bezeichnet, die eine Veränderung in ihrem Ökosystem anzeigen. Sie reagieren mit einer Anpassung ihrer Lebensfunktion. Meist sind menschliche Einflüsse für diese Veränderungen verantwortlich.

 

Wozu dienen Bioindikatoren? 

Bioindikatoren sind dabei behilflich, Ökosysteme zu messen und zu bewerten. Oftmals ersparen sie aufwendige Untersuchungen eines Gewässers. Aquatische Organismen weisen auf negative Umwelteinflüsse hin, wie Umweltverschmutzung durch Schadstoffe und Temperaturveränderungen. Entsprechende Naturschutzmaßnahmen sind erforderlich, damit man weitere Schäden vermeiden kann.

 

Was zeigt die Gewässerqualität an? 

Eine biologische Einteilung dient zur Bestimmung der Wasserqualität und aquatische Organismen übernehmen die Funktion von Bioindikatoren. Bedeckt schwarzer Faulschlamm eine Flusssohle, lassen sich in Sediment- und Gewässerproben vor allem Bakterienstämme nachweisen lassen. Diese Lebewesen existieren im sauerstofffreien Milieu und sind ein Hinweis, dass dem Gewässer aufgrund von Fäulnisprozessen viel Sauerstoff entzogen wird. Einzeller, die gegen die Fäulnisgifte unempfindlich sind, überleben hier. Anderen Tieren und Pflanzen bietet ein derartiger Flussabschnitt keinen Lebensraum.

Nach Anzahl der Kleinstlebewesen erfolgt die Einteilung in vier verschiedene Belastungsstufen.

 

Aktives und passives Monitoring 

Handelt es sich um ein aktives Monitoring, werden in einer standardisierten Form Organismen in ein Ökosystem gesetzt. Forscher beobachten die Individuen, die sie für eine Analyse später wieder entnehmen.

Passives Monitoring greift auf Organismen zurück, die sich in einem Ökosystem befinden. Individuen werden in ihrer natürlichen Umgebung betrachtet. Eventuell entnimmt man Proben für eine detaillierte Analyse.

 

Reaktionsindikatoren und Akkumulationsindikatoren 

Reaktive oder sensitive Bioindikatoren werden als Reaktionsindikatoren bezeichnet. Sie reagieren gegenüber Giftstoffen in ihrem Ökosystem besonders sensibel und rasch. Zu dieser Gruppe zählen:

  • Krautige Pflanzen
  • Tabakpflanzen
  • Flechten
  • Klonfichten
  • Nadelgehölze im Waldbestand  

Pflanzen, die Schadstoffe ansammeln und dadurch keinen Schaden erleiden, bezeichnet man als akkumulative Bioindikatoren.

 

Vorteile und Nachteile von Bioindikatoren 

Gegenüber chemisch-physikalischen Methoden ermöglichen Bioindikatoren eine kostengünstigere Durchführung und liefern rasche Tests. Flächendeckend kann man relativ exakte Aussagen treffen und auch Langzeitprognosen aufstellen. Ausserdem werden oftmals neue Giftstoffe nachgewiesen.

Jedoch besitzt dieses Verfahren einige Nachteile. Die Quantifizierung ist bei der Verwendung von Bioindikatoren teilweise etwas unpräzise. Meistens schwanken die Messwerte von Bioindikatoren deutlich mehr als bei einer direkten Analyse. Da chemische Analysen empfindlicher reagieren, bieten sie mehr Informationstiefe.

Komplexe Wechselbeziehungen zwischen Organismen lassen sich in den Ergebnissen schwer widerspiegeln und natürliche Umweltumgebungen verfälschen oftmals die Resultate.

 

Bioindikatoren und Trinkwasser 

Falls Bioindikatoren auf ein kontaminiertes Gewässer hinweisen, kann sich dies möglicherweise negative auf die Wasserqualität auswirken. Stammt Ihr Trinkwasser von einem Fluss, einer Quelle oder einem See? Im Zweifelsfall sollten Sie sich für eine Wasseranalyse entscheiden. So erfahren Sie, ob sich in Ihrem Trinkwasser schädliche Stoffe und Bakterien befinden. Anhand der Testergebnisse können Sie dann entsprechende Massnahmen treffen wie die Installation eines Wasserfilters.

 

Fazit - mit Bioindikatoren schädliche Stoffe und Umweltgifte bestimmen 

Bioindikatoren wie aquatische Organismen zeigen an, ob sich in einem Gewässer schädliche Stoffe befinden. Im Gegensatz zu einer chemischen Testanalyse ist dieses Verfahren wesentlich günstiger und liefert trotzdem brauchbare Ergebnisse. Neben aquatischen Organismen dienen auch Reaktionsindikatoren wie Flechten und Akkumulationsindikatoren als Bioindikatoren.

 

Quellen 

https://www.planet-wissen.de/natur/fluesse_und_seen/lebensraum_fluss/pwiegewaesserqualitaet100.html

https://www.studysmarter.de/schule/biologie/oekologie/bioindikatoren/#:~:text=Bei%20Bioindikatoren%20handelt%20es%20sich,als%20auch%20biotische%20Faktoren%20m%C3%B6glich.

https://www.bionity.com/de/lexikon/Bioindikator.html

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