Ob Wasser hart, mittel oder weich ist, das kommt auf die Region an, in der man lebt. Je nachdem enthält es mehr oder weniger Kalk aus Calcium, Magnesium und Sauerstoff. Ist hartes oder weiches Wasser besser zum Trinken und für die Hautpflege?
Hartes Wasser beim Duschen und Kochen, ist das gesund?
Hartes und weiches Wasser sind je nach Quelle verschieden hochwertig. Darin enthaltene Mineralien sind klein, aber fein. Ihre Anzahl im Wasser bestimmt, ob das Wasser weich oder hart ist und wie Haut und Magen es vertragen. In der Natur kommt es bei Quellen darauf an, ob im Boden, durch den das Regenwasser dringt, viele Minerale sind. Wenn ja, dann löst es diese aus dem Gestein. Im harten Wasser ist somit die Konzentration der Minerale höher. Auch Landwirtschaft und Industrie können die Mineralienmenge im Boden erhöhen.
Zum Trinken ist hartes Wasser mit seinen Mineralien gesund, es stärkt die Gefäße. Weiter tut sein Calcium den Knochen und Zähnen gut, Magnesium den Muskeln und Nerven. Auch Zimmerpflanzen lieben weiches Wasser, weil es dem Regenwasser ähnelt, welches das weichste Wasser ist.
Ab 60 Milligramm pro Liter Calcium und Magnesium aufwärts spricht man von hartem Wasser. Dagegen ist alles unter 60 Milligramm pro Liter weiches Wasser. Es gibt auch die Einteilung in fH, französischer Härtegrad in der Schweiz oder dH, deutscher Härtegrad in Deutschland.
Wie wirkt hartes Wasser auf die Haut?
Hartes und damit kalkhaltiges Wasser irritiert unsere Haut. Denn beim Duschen mit warmem Wasser können sich mehr Minerale auf Haut und Haaren ansammeln. Sie bilden in Verbindung mit Seife eine Schicht darauf, so dass Poren verstopfen und Feuchtigkeit nicht mehr gut eindringen kann. So irritiert beginnt die Haut zu spannen und jucken. Auf der nun trockenen Haut mit kleinen Rissen können sich Bakterien und Keime ansiedeln. Es heisst sogar, dass Kleinkinder wegen hartem Wasser zu 87 Prozent mehr Ekzeme haben. Daher gilt weiches Wasser als gesünder als hartes. Selbst Haare bleiben mit hartem Wasser trocken, sehen matt aus und sind schwieriger in Form zu bringen. Auch die Bildung von Schuppen kommt vor.
Tipp: Für die Haarpflege bei hartem Wasser empfehlen wir entweder milden Shampoo oder eine umweltfreundliche Haarkur. Dazu mischen Sie einen Teelöffel Apfelessig oder Zitronensaft mit drei Tassen Wasser. Nach dem Einreiben in die Haare fünf Minuten einwirken lassen. Da Essig auf natürliche Weise Mineralien abbaut, können Sie diese anschliessend einfach ausspülen. Auch eine Mischung aus Wasser, Essig und Zitronensaft sind eine tolle Spülung und lassen die Haarpracht wieder glänzen. Und der Haut tut eine Feuchtigkeitscreme gut.
Vertragen meine Elektrogeräte hartes Wasser?
Hartes Wasser kann die Lebensdauer von Elektrogeräten durch Verkalken verkürzen, zum Beispiel von Kaffeemaschinen oder Wasserkochern. Hingegen bleiben Waschmaschinen auch bei hartem Wasser intakt, weil im Waschmittel ein Enthärter ist. Also einfach die angegebene Menge Waschpulver in die Maschine geben.
Tipp: Weisser Essig statt Weichspüler macht Kleidung weich und die Kleiderfarbe wieder bunter. Noch besser ist Zitronensäure, die Dichtungen und Schläuche schont. Selbst verkalkte Wasserkocher, Spülkästen sowie das WC mit seinem bakteriell besiedelten Urinstein erhalten durch Essig wieder hygienische Frische und strahlen in neuem Glanz.
Was tun bei Wasser mit einem hohem Härtegrad?
Hartes Wasser hinterlässt beim Waschen öfter Spuren von Mineralien, die wie weisse Flecken aussehen. Sowohl an Geschirr, wie auch am Spiegelschrank im Bad sowie Glas oder Vorhang der Dusche haben Sie diese Kalksprenkel sicher schon bemerkt. Genauso wunderten Sie sich vielleicht über weissen Flecken beim Herausholen von Kleidern aus der Waschmaschine. Noch dazu halten sich bedenkliche Krankheitserreger namens Legionellen gerne im Kalk von Leitungsrohren auf. Deswegen ist kalkarmes, weiches Wasser beim Waschen und Baden beliebter als hartes.
Tipp: Mit einer Mischung aus je einem Teil Wasser und Essig oder mit Zitronensäure sind Flecken schnell entfernt. Und ein Kalkfilter sorgt durch enthärtetes Wasser für weichere Haut und Haare. Er tauscht Calcium und Magnesium, die Boiler und Fliesen verkalken, gegen Natrium. Allerdings filtern Enthärter keinen Chlor oder Verunreinigungen wie E.coli oder Noroviren heraus. Deshalb haben Sie beim Boot oder Wohnmobil die Wahl zwischen Wasserenthärter oder Mikrofiltern.
Beim Trinken von weichem Wasser sollten Sie folgendes beachten:
- Enthärtetes Wasser enthält nun mehr Natrium. Dürfen deshalb Menschen mit hohem Blutdruck ihr Nutzwasser nicht weicher machen? Doch, denn Natrium ist nicht dasselbe wie Natriumchlorid. Denn nur das Chlorid im Natriumchlorid lässt den Blutdruck steigen. Außerdem können Sie auch einen Wasserenthärter wählen, der Calcium und Magnesium in Potassium umwandelt.
Weiches Wasser nimmt eher Blei aus alten Wasserrohren auf. Daher lohnt ein Wassertest wegen Härtegrad und Blei. Wie hart Ihr Wasser wirklich ist, erkennen Sie mit einem Teststreifen von Umweltcheck.ch sehr einfach.
Mit Umweltcheck.ch können Sie jetzt gleich den Härtegrad von Wasser messen. Damit fällt es Ihnen leicht einzuschätzen, ob Sie besser Ihre Haare und Haut vor Reizungen durch hartes Wasser schützen sollten. Sowohl Haarspliss wie Neurodermitis durch hartes Wasser oder Kalkablagerungen auf Fliesen und Wäsche können Sie so besser einordnen. Finden Sie ausserdem sogleich heraus, ob sich in Ihren Rohren, Ihrem Brunnen oder in nahen Gewässern das Schwermetall Blei oder Krankheitserreger wie Legionellen finden.